Prävention ist möglich

Altersdepression erkennen

In den letzten Jahren ist eine Zunahme von Depressionen im Alter festzustellen. Einen Anteil daran hat die Auflösung von familiären Strukturen und von sozialen Kontakten. Von Priska Widmer-Zemp wollten wir wissen, wie man eine Altersdepression erkennen kann und welche Präventionsmassnahmen sinnvoll sind.
Älterer Mann schaut nachdenklich aus Fenster

Priska, wie macht sich eine Depression im Alter für Aussenstehende bemerkbar? 

Priska Widmer-Zemp: Die Stimmung ist deutlich gedrückt, man zeigt wenig Interesse und Freude, ist antriebslos und oft müde. Eine schlechte Schlafqualität oder Medikamente erhöhen das Risiko. Auch Schlaganfallpatienten sind durch Durchblutungsstörungen im Gehirn gefährdet. 

Und für die betroffenen Personen?

P.  W.-Z.: Langfristige Einsamkeit oder eine Depression können viele Auswirkungen auf den Körper haben und äussern sich beispielsweise in Form von Kopfschmerzen, Rücken- oder Gliederschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, innerer Unruhe oder Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten. Solche Symptome werden spontan nicht unbedingt mit einer Depression verbunden. 

Du sprichst Einsamkeit an?

P.  W.-Z.: Ja, im Alter ist die Mobilität oft eingeschränkt, gleichaltrige Bezugspersonen sterben weg, von der Technik ist man vermehrt überfordert und man isoliert sich noch mehr. Langfristige Einsamkeit stellt ein Problem dar. Frauen sind doppelt so häufig von einer Depression im Alter betroffen wie Männer. 

Wir brauchen regelmässig soziale Kontakte, eine gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und eine gute Schlafhygiene.
Priska Widmer-Zemp, Kursleiterin SRK

Was kann man präventiv unternehmen?

P.  W.-Z.: Sinn macht, was eigentlich fürs ganze Leben gilt: Wir brauchen regelmässig soziale Kontakte, eine gesunde Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und eine gute Schlafhygiene. Vitamin D und eine Therapie mit Tageslichtlampen helfen im Alter mit. Die Pflege von Familie, Freunden und Bekannten ist enorm wichtig. Wer einsamer wird, findet zum Beispiel in der Freiwilligenarbeit eine gute Aufgabe. Da bietet das Rote Kreuz viele Möglichkeiten. Man lernt neue Leute kennen, findet Zugehörigkeit und eine sinnvolle Aufgabe.

Was tun bei den ersten Anzeichen?

P.  W.-Z.: Ich rate zu einem Besuch beim Hausarzt. Dann gibt es Kontaktstellen wie Rotes Kreuz, Pro Senectute, Anlaufstelle Alter oder die Kirche. Wichtig ist, dass wir mit älteren Menschen aufmerksam und respektvoll umgehen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen.

Benötigen Sie oder eine Person in Ihrem Umfeld Hilfe?

Melden Sie sich bei uns:

info@srk-luzern.ch
041 418 74 74

Bilden Sie sich weiter

Möchten Sie sich zu diesem Thema weiterbilden? Melden Sie sich an für den Kurs «Altersdepression erkennen» oder einen andern Kurs zum Thema psychische Gesundheit.

  • Freie Plätze verfügbar
  • Wenige Plätze verfügbar
  • Ausgebucht
  • Durchführung garantiert
Stichwort
Titel
Target Group
Comments (field_edu_comments)
Internal Categories