Bereits in Henry Dunants Werk «Eine Erinnerung an Solferino» (1862) finden sich die ersten Ideen und Überlegungen zu den Prinzipien der humanitären Hilfe. Nach der Schlacht von Solferino erkannte Dunant die Notwendigkeit einer neutralen Organisation, die verletzten Soldaten unabhängig von ihrer Nationalität Hilfe leisten sollte. Diese Vision führte schliesslich zur Gründung des Roten Kreuzes im Jahr 1863.
Die sieben Rotkreuz-Grundsätze – Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität – wurden jedoch erst viele Jahre später formell festgelegt. Am 8. Oktober 1965 wurden sie von der 20. Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondkonferenz in Wien offiziell in der sogenannten «Charta des Roten Kreuzes» anerkannt und proklamiert. Diese Grundsätze bilden bis heute das ethische Fundament der weltweiten Rotkreuzbewegung und sichern die Einheit und Glaubwürdigkeit ihres humanitären Engagements.